Mobilitätskonzept für Stadt und Land – FDP Regionsparteitag 30.03.2019

Der Parteitag möge beschließen:

Die FDP Region Hannover und die FDP Fraktion in der Regionsversammlung setzen sich für die Erarbeitung eines Mobilitätskonzeptes für die Region Hannover ein. Dieses soll herausstellen, dass es nicht die eine richtige Art der Fortbewegung gibt, sondern jeder Bürger für sich individuell entscheidet, wie er sich wohin fortbewegt.  Das Mobilitätskonzept sollte hierfür die Bereiche öffentlicher Personennahverkehr (ÖPNV) und Individualverkehr wie Autos, Radfahrer und Fußgänger berücksichtigen. An dieser Stelle soll versucht werden, die verschiedenen Verkehrsbereiche miteinander in Einklang zu bringen, ohne die Verkehrsteilnehmer in einzelnen Bereichen besonders zu bevorzugen oder zu benachteiligen. Die Nutzung des eigenen Autos ist für viele Bürger ein Zeichen der Unabhängigkeit und im ländlichen Raum oft die einzige Möglichkeit sich fortzubewegen (besonders, wenn der eigene Wohnort nicht oder nur schlecht an den ÖPNV angeschlossen ist).

Um die Lebensqualität in der Stadt zu erhöhen, sollten lange Standzeiten an Ampeln und eine lange Suche nach verfügbaren Parkplätzen vermieden werden. Auch elektrifizierte Fortbewegungsmittel wie E-Bikes und sogenannte E-Scooter (elektronische Roller) werden in Zukunft häufiger im Straßenverkehr anzutreffen sein. Damit Autofahrer, Radfahrer, Fußgänger und auch die Nutzer der elektrifizierten Fortbewegungsmittel unbeschadet am Straßenverkehr teilnehmen können, wird eine neu gedachte Aufteilung des Straßenraumes erforderlich. Besonders die sogenannte letzte Meile hält Verkehrsteilnehmer davon ab, öffentliche Verkehrsmittel zu nutzen und dafür auf Individualverkehr zu verzichten. Mobilitätslösungen aus einer Hand und neue Ansätze wie Ridesharing, das heute bereits in der Stadt Hannover über den Anbieter MOIA zur Verfügung gestellt wird, können hilfreich dabei sein, das Hemmnis der letzten Meile abzubauen.

 

Deshalb fordern wir:

  • Die Einrichtung eines Nachtsternverkehrs auch unter der Woche
  • Eine bessere Taktung der Busse, gerade in den Abendstunden
  • Für Radschnellwege nur Strecken zu berücksichtigen, die sich zum täglichen Pendeln eignen
  • Fahrradstraßen intuitiver und vorausschauender zu beschildern (auch auf Hauptstraßen einen Hinweis auf die komfortablere Nebenstrecke platzieren)
  • Eine bessere Abstimmung der Umsteigemöglichkeiten zwischen Bussen und Bahnen
  • Die Einrichtung einer Grüne Welle auf Einfallstraßen
  • Zur Verbesserung des Verkehrsflusses: Kreisverkehr statt Ampelkreuzungen
  • Die Verbesserung des bestehenden Parkleitsystems in der Innenstadt
  • Den Bau von Stadtteilparkhäusern / Stadtteiltiefgaragen
  • Eine deutliche Erhöhung von Parkplätzen an Endhaltestellen

Darüber hinaus wird die Verwaltung aufgefordert, folgende Punkte zu auf Machbarkeit und Wirtschaftlichkeit zu prüfen:

  • Die Einrichtung eines vergünstigten Tickets auch für Schüler, Azubis, Bundesfreiwilligendienstleistende und Studenten über 21 Jahren
  • Absenkungen der Hürden für Unternehmen bei der Einführung eines Jobtickets
  • Ausbau von Sharing-Angeboten (Bike-, Car- und Ride-Sharing)
  • Die Zusammenführung des ÖPNV, Car- und Bike-Sharings, da Lösungen aus einer Hand die Nutzungsbereitschaft erhöhen.
  • Die Einrichtung einer Fahrkarte, mit der man vom Start zum Ziel kommt, egal mit welchen Verkehrsmitteln (Umsteigemöglichkeit beispielsweise von Straßenbahn zu Bike-Sharing), buchbar und bezahlbar über eine App und an Automaten vor Ort. Auch sollen MobilCards und Semestertickets die Möglichkeit zur Nutzung aller Verkehrsmittel offenstehen.
  • Die Einrichtung eines vergünstigten Kombiticktets, mit dem das eigene Auto auf einem reservierten Parkplatz an einem Bahnhof im Umland geparkt werden kann und anschließend mit einem vergünstigten Gruppenticket in die Innenstadt gefahren werden kann
  • Den Bau von vertikalen Rolltreppen (nach dem Vorbild in Bilbao), die dabei helfen können, schneller eine mittelgroße Distanz zu überbrücken (wie am Flughafen)
  • Die Etablierung der Region Hannover als Stadt für Pilotprojekte (MOIA, autonomes Fahren,…)