Paris eröffnet die größte urbane Farm Europas auf dem Dach einer Messehalle. Die begrünten Zwillingstürme „Bosco Vertikale“ verschönern seit sechs Jahren Mailand. Und was ist mit Hannover?
„Hannover hat durch das Messegelände, die vielen Neubauten und die überdachten Bushaltestellen ein unglaublich großes Potential moderne Begrünungsprojekte umzusetzen. Deshalb fordern wir, dass am Vorbild europäischer Großstädte wie Paris oder Mailand die Biodiversität Hannovers verbessert wird“ erklärt die Vorsitzende der Jungen Liberalen Region Hannover, Katharina Wieking.
Das umfasst kleinere Ideen wie die Bepflanzung der Dächer von Bushaltestellen, Moos an Häuserfassaden oder die Förderung von ökologischen Wohn- und Bürogebäuden.
„Die städtische Planung von neuem Wohnraum soll von der Stadtverwaltung auf Biodiversität geprüft und finanziell gefördert werden. Das betrifft konkret Fassaden und Dächer, die planmäßig bepflanzt werden. Nachweislich verbessert das nämlich das Lebensgefühl, die Luft, reduziert Lärm und Staub. So kann letztlich auch stärker in die Höhe gebaut werden, ohne die Lebensqualität zu verschlechtern“ heißt es weiter.
Kleinere Ideen haben in Hannover bereits Einzug erhalten wie beispielsweise die Mooswand eines Hauses der Wohnungsgenossenschaft Gartenheim. Neu ist das Urban-Farming-Projekt in Paris auf fast 15.000 qm über den Dächern der Stadt.
„Paris nimmt mit der Großstadtfarm eine vorreitende Rolle ein. Mitten in der Großstadt wird frisches Gemüse auf Hydrokulturen und leichtem Substrat angebaut. Wir wollen ein solches Pilotprojekt in Hannover installieren. Dabei würde die Fläche an größere Unternehmen und ein kleiner Teil an Private verpachtet werden“ führt Wieking aus.
Die Stadt Hannover soll zu den einzelnen, genannten Maßnahmen ein Konzept aufstellen und zur Umsetzbarkeit eine Prüfung in Auftrag geben.