Liberale fordern Kostenübernahme von Anti-HIV-Pille
Hannover, 18. Mai 2018. Die Jungen Liberalen Region Hannover sowie FDP-Bundestags- und Landtagsabgeordnete fordern anlässlich des hannoverschen CSD die Übernahme für die Medikamenten- und Behandlungskosten im Rahmen der sogenannten Prä-Expositions-Prophylaxe (PrEP). Dazu erklärt der der Kreisvorsitzende der JuLis Hannover, Björn-Christian Seela:
„Der Schutz vor HIV darf kein Luxusgut sein! Die Weltgesundheitsorganisation hat die PrEP-Medikamente schon 2017 in die Liste der unentbehrlichen Arzneimittel aufgenommen.“ Nun sei es an der Zeit, dass auch die deutschen Krankenkassen nachziehen, so Seela. Mit PrEP lasse sich das HIV-Infektionsrisiko schließlich um bis zu 86 Prozent senken.
Auch die Landtagsabgeordneten Sylvia Bruns und Björn Fösterling, sowie der Bundestagsabgeordnete Jens Beeck unterstützen diese Initiative. Bisher sind die Medikamente zu einem Preis von zirka 50 Euro pro Monat zu erhalten und damit unvergleichbar günstiger als die HIV-Therapie nach einer Ansteckung.
„Durch PrEP lässt sich nicht nur das HIV-Infektionsrisiko senken“, ergänzt Benjamin Reetz, stellvertretender Vorsitzender des FDP-Kreisverbands Region Hannover und
Initiator der Kampagne. „Die regelmäßigen ärztlichen Kontrollen tragen auch dazu bei, die wieder steigenden Infektionszahlen mit anderen sexuell übertragbaren Krankheiten einzudämmen“, so Reetz. Laut Robert-Koch-Institut nähmen insbesondere die Infektionszahlen von Syphilis, Tripper und Genitalwarzen wieder deutlich zu, weil Erkrankungen nicht erkannt und unbewusst weitergegeben würden.