Von Katharina Wieking
Die Feste feiern, wie sie fallen… In Hannover ist das momentan schwierig. Gerade wurde das Schützenfest in Misburg abgesagt, da die bürokratischen Hürden für die Veranstalter zu hoch waren. Allein der Umfang des Sicherheitskonzeptes sei seit 2015 von sieben Seiten auf über 30 Seiten im Jahr 2017 gestiegen, so der Organisator. Zudem lautete eine Auflage der Polizei, die Anzahl der Ordner von 16 zu Stoßzeiten auf 20 über den gesamten Zeitraum zu erhöhen.
Bürokratie, zu hohe Auflagen und finanzielle Engpässe durch neue Sicherheitsauflagen: Stadt-, Stadtteil- und Schützenfeste müssen um ihr Bestehen kämpfen. Dabei hat das Schützenfest in Hannover seine Ursprünge bereits im 15. Jahrhundert, es ist mit rund einer Million Besuchern, 240 Schaustellern und 67 Schützenvereinen das größte Schützenfest der Welt. Umso wichtiger wird es, auch die kleineren, stadtteilbezogenen Feste zu unterstützen und nicht durch die Beschwerden einzelner Spaßverderber, sowie ausufernde Bürokratie einzuschränken. Denn gerade die kleineren Feste sind Orte der Begegnungen, die Gelegenheit zum Kontakte knüpfen und gegenseitigen Austausch mit Nachbarn und Freunden bieten.
Unsere Stadt ist kein überdimensioniertes Freilichtmuseum oder freudloses Altersheim, sondern ein LEBENSraum für alle. Anstatt dies zu ermöglichen, sorgt die Regulierungswut momentan stattdessen für Totentanz. Lasst unsere Feste nicht der ausufernden Bürokratie zum Opfer fallen! Lasst uns lieber mehr Feiern als Regulieren!