Anlässlich des neuen Schuljahres fordern die Jungen Liberalen Region Hannover mehr Erinnerungskultur im Schulalltag. Konkret sollen Hannovers weiterführende Schulen eine Stolperstein-Pflegschaft übernehmen und die Pflege der jeweiligen Stolpersteine in ihr Unterrichtskonzept integrieren können.
„Es liegt vor allem an der jungen Generation, die geschaffene Erinnerungskultur zu erhalten und wertzuschätzen. Bei einer wachsenden zeitlichen Distanz zur NS-Zeit wird es in Schulen bald nicht mehr möglich sein Zeitzeuginnen und Zeitzeugen im Unterricht zu erleben. Mit Blick auf diesen Verlust brauchen wir neue Konzepte schulischer Erinnerungskultur“ meint Katharina Wieking, Vorsitzende der Jungen Liberalen Region Hannover.
„Neben Besuchen in Konzentrationslagern oder der Nutzung virtueller Berichte kommt es uns darauf an, die städtische Erinnerungskultur in den Vordergrund zu stellen. Die Schicksale von verfolgten Hannoveranerinnen und Hannoveranern sind es, die Geschichte nahbar machen. Deshalb sollen Hannovers Schulen unterstützt werden, die Pflege von Stolpersteinen in ihre Unterrichtskonzepte einzubauen“ führt Wieking aus.
Hierfür soll die Landeshauptstadt Hannover einen Plan ausarbeiten, nach dem die Stolpersteine gleichmäßig und in örtlicher Nähe auf die weiterführenden Schulen verteilt werden. Auf dieser Grundlage kann die Stadt an die Schulen herantreten und eine regelmäßige Pflege dieses Steins nahelegen. Das kann in den Geschichts-, Deutsch- oder Ethikunterricht eingebaut, einer bestimmten Klassenstufe oder Arbeitsgemeinschaft übertragen oder auch mit Referaten über die einzelnen Schicksale verbunden werden.
„Ob die Schulen von dem Vorschlag der Stadt Gebrauch machen und wie sie die Pflege umsetzen, liegt in ihrem Ermessen. Wichtig ist, dass die Stadt einheitliche Strukturen schafft und die Schulen nur noch auf diese Einteilung zugreifen müssen“ ergänzt Wieking, die auch Mitglied im FDP-Stadt- und Regionsvorstand ist.