Wie oft denn noch?
Nach immer wiederkehrenden Forderungen der Grünen auf Autobahnen ein Tempolimit einzuführen, hat nun auch die Ratsfraktion der Grünen in Hannover das Thema für sich entdeckt. Gefordert wird, aus Lärmschutzgründen in der gesamten Innenstadt eine erlaubte Höchstgeschwindigkeit von 30 km/h einzuführen. Das lehnen wir entschieden ab.
Selbstverständlich ist es Aufgabe der Stadt den Schutz vor zu lauten Geräuschimmissionen zu gewährleisten und auf die Interessen der Anwohner ausreichend Rücksicht zu nehmen. Gerade deshalb hat die Stadt einen Lärmschutzplan entwickelt, der eine Vielzahl an Maßnahmen enthält. So sind 1,6 Millionen Euro für die Förderung des Einbaus von Schallschutzfenstern und ein Tempo-30-Test auf Versuchsstrecken vorgesehen. Inwieweit Tempolimits tatsächlich für die Lärmverringerung auf den Straßen zielführend sind, wird sich dann zeigen. Bedenken bestehen vor allem darin, dass der erhöhte Lärm viel eher durch das Anfahren oder vereinzelte, unerlaubte Schnellfahrten verursacht werden wird.
Mal wieder wird also – ohne vorher mildere Mittel zu testen oder an gegenläufige Interessen zu denken – auf pauschale Verbotsmaßnahmen gesetzt. Dabei stehen sowohl die Wirksamkeit, als auch die Nebenfolgen, die sich durch einen verlangsamten Verkehr auf einem vielbefahrenen Gebiet ergeben könnten, deutlich in Frage.
„Die Auswirkungen auf den, gerade um den Bahnhof gefährdeten Bereich, hinsichtlich einer eventuellen Staubildung, bleiben ebenso unberücksichtigt, wie die Bedürfnisse derjenigen, die an einem fließenden Verkehr teilnehmen und eventuell sogar auf ihn angewiesen sind“ meint die Vorsitzende der Julis Hannover, Katharina Wieking.
„Wir stehen dafür, ein ausgewogenes Verhältnis zwischen dem verständlichen Interesse vor Lärmschutz und dem Interesse an einem fließenden Verkehr im Innenstadtbereich und an vielbefahrenen Hauptstraßen zu schaffen“ so Wieking. Der Lärmaktionsplan der Stadt bietet dafür eine ausreichende Grundlage.